
Stadt Wien Podcast
Stadt Wien Podcast
Reden statt schimpfen. Wie sich die Stadt Problemen im öffentlichen Raum annimmt.
In unserer Zweimillionenstadt treffen unterschiedlichste Lebenswelten und Bedürfnisse aufeinander. Damit das nicht zu Konflikten führt, unterstützt Wien das Miteinander. Wie das klappt, erzählen Kirsten Popper-Nelvai (Stadt Wien Bildung und Jugend) und Willi Hejda (Verein AWA - das Kollektiv für Awareness-Arbeit) im Interview mit Christine Oberdorfer.
Weitere Infos:
Fair-Play-Teams: https://www.wien.gv.at/freizeit/bildungjugend/fair-play/index.html
Awareness-Teams: https://www.wien.gv.at/freizeit/bildungjugend/jugend/awareness-teams.html
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-Herzlich willkommen zu einem neuen Podcast der Stadt Wien. Diesmal spricht Christine Oberdorfer mit ihren Gästen darüber, wie sich die Stadt für ein friedliches und funktionierendes Miteinander in Wien einsetzt.-In Wien leben rund zwei Millionen Menschen, im unterschiedlichen Alter, mit anderen Bedürfnissen, Wünschen und Interessen. Damit jede und jeder sich in der Stadt wohl und sicher fühlen kann und sich auch entfalten kann, setzt Wien viele Maßnahmen im öffentlichen Raum. Welche das sind, bespreche ich heute mit Kirsten Popper-Nelvai von der Abteilung Bildung und Jugend und mit Willi Hejda. Spreche ich dich richtig aus? Ja. Ja. Von Willi Hejda. Vom Verein AWA. Danke für den Besuch im Studio, danke fürs Kommen.-Danke schön. -Darf ich euch beide ganz kurz bitten, euch vorzustellen. Willi, vielleicht fangen wir mit dir an.-Ja, ich heiße Willi, ich bin Teil des Kollektivs AWA Stern. Ich bin dort für einige Sachen wie zum Beispiel Bildungsarbeit, aber vor allem auch für die Koordination mit anderen im öffentlichen Raum, für die Awareness Teams in der Nacht zuständig und mein Background ist kulturarbeiterisch, also ich mache schon seit vielen Jahren Sachen mit Menschen, aber auch schon seit 2017 eben im Kontext von Awarenessarbeit organisieren.-Kirsten? -Ja, mein Name ist Kirsten Popper-Nelvai, ich arbeite in der MA 13 im Referat Jugend und wir fördern und koordinieren die Kinder- und Jugendarbeit in Wien.-Wir sprechen heute über den öffentlichen Raum. Wie ist denn da euer Eindruck? Ist das Zusammenleben in der Stadt heute tatsächlich konfliktgeladener, schwieriger als früher? Prallen dazu viele unterschiedliche Lebenswelten aufeinander oder ist das ein Eindruck, der täuscht? Und eigentlich war das eh schon immer so.-Der öffentliche Raum ist für uns ganz wichtig und wir wollen den ja auch lebendig gestalten und die Stadt Wien setzt ganz viele Angebote im sozialen Bereich, um hier das Miteinander auch immer wieder gut zu begleiten. Und ja, natürlich, bei einer Zwei-Millionen-Stadt hat sich die Dynamik verändert. Der öffentliche Raum war schon immer wichtig für Kinder und Jugendliche, aber natürlich hat sich der Lebensraum verdichtet. Die Ansprüche werden vielfältiger. Die Gesellschaft diverser. Und ja, das wollen wir gerne begleiten mit unseren Angeboten.-Wie ist dein Eindruck? Wir haben vorher schon beim Fototermin ein bisschen drüber geplaudert, dass Corona da auch eine Rolle gespielt hat, dass es im öffentlichen Raum doch ein bisschen anders ist als noch vor ein paar Jahren.-Ja, ich glaube, der öffentliche Raum in Wien wird sehr gut angenommen. Es wurden auch von der Stadt viele Maßnahmen gesetzt, wie zum Beispiel die Wiental-Terrasse oder auch andere Orte, wo halt einfach mehr Fläche geschaffen wurde. Und das wird angenommen und das ist auch gut so. Ich denk mal, es gibt viele Faktoren, die dazu führen, dass Leute sich eher vielleicht am Feierabend mit dem Bier nochmal raussetzen, wie zum Beispiel halt auch, dass halt einfach eine Teuerung da ist. Also dann ist das halt irgendwie das zugänglichere Format, als halt nochmal irgendwie mehr ausgeben. Das können sich die Leute manchmal einfach nicht leisten. Aber ich denke mir halt, Wien ist eine sehr lebendige Stadt. Der öffentliche Raum wird sicher belebter, als das vielleicht noch vor ein paar Jahren war. Aber ich finde, viele von diesen Konflikten werden auch medial herbeigeschrieben. Also es gibt manchmal so dieses Bild, also wenn es in Wien irgendwo so No-Go-Szenen oder Orte gibt, und die gibt es einfach nicht aus unserer Perspektive. Also es gibt sich Orte, wo mal ein bisschen mehr los ist, wo man vielleicht auch Dinge aushandeln muss. Aber es gibt ein sehr gutes soziales Miteinander auch in der Nacht.-Gebt mir bitte jetzt mal ein bisschen einen Einblick in den öffentlichen Raum in Wien. Wie bewegen sich denn die Menschen im öffentlichen Raum? Warum gehen die raus? Und was sind das denn für Personengruppen, die den öffentlichen Raum besonders intensiv nutzen?-Wir sagen immer, der öffentliche Raum, auch wie der gestaltet und genutzt wird, ist eine Qualität für eine Stadt. Und in Wien wird er genutzt. Und junge Menschen verwenden ihn natürlich auch ein bisschen als Bühne oder um sich zu zeigen, gesehen zu werden, Kontakte zu knüpfen. Und das wollen wir natürlich unterstützen, weil das ist eine Entwicklungsmöglichkeit, diesen Raum zu nutzen. Aber natürlich gibt es auch unterschiedliche Interessen. Das heißt, Konflikte entstehen, wenn der eine Ruhe will und der andere ein bisschen spielen oder laut sein möchte. Das ist natürlich schon eine Bedingung, wo es unterschiedliche Bedürfnisse gibt.-Das heißt, wir sprechen jetzt, wenn wir vom öffentlichen Raum sprechen, sprechen wir von Parks, sprechen wir von Bereichen wie dem Donaukanal. Was fällt denn da zum Beispiel alles rein? Was sind denn so gut frequentierte Plätze, wo man sagt, das ist so euer, für euch der Hauptarbeitsbereich?-Zum Beispiel auch Stadtpark, Karlsplatz, rund um den Ring eigentlich, so in der Innenstadt, auch der Heldenplatz zwischen den Museen, also so diese Orte, wo halt einfach Parkflächen sind, in den Gebieten, wo es eher schon recht dicht verbaut ist, wo man aber sich gut treffen kann, die zentral erreichbar sind. Also da kommt man halt irgendwie gut hin aus allen Bezirken eigentlich. Das ist auch nicht so, dass dann dort die Jugendlichen oder junge Erwachsenen oder auch Erwachsene direkt nur aus der Nachbarschaft sind, sondern man trifft sich zum Beispiel am Karlsplatz im Stadtpark am Donaukanal, um halt mit den anderen gemeinsam im Austausch zu stehen. Also das ist dann oft wohl ein, zwei vielleicht in der Nähe, aber dann eine Gruppe von zehn Leuten trifft sich dann in dann dort, weil das halt einfach zentral ist. Und das ist dann halt in der Nacht zum Beispiel ja, um halt einfach nach der Arbeit noch ein Bier zu trinken, um sich auszutauschen, um vielleicht halt durchaus nicht zu laut Musik zu machen, um halt einfach eine Alternative zu haben, vielleicht auch zu kommerziellen Orten, gerade auch, weil es in Wien warm genug ist im Sommer, dass man halt einfach draußen ist.-Du hast jetzt schon angesprochen die Jugendlichen und auch die Arbeit in der Nacht. Vielleicht erklärst du uns kurz die Awarenessteams. Was tun die? Wo sind die unterwegs? Was machen die? Was ist die Zielgruppe? Also ein bisschen rundherum.-Also wir sind Freitag und Samstag und vor Feiertagen von 19 bis 4 Uhr in der Früh draußen, eben an diesen genannten Orten, also rund um die Innenstadt, vor allem an unkommerziellen Parks und sind da auch telefonisch erreichbar, sollte man uns nicht sehen, unter 0800 99 91 92 und eben sind auch sehr gut sichtbar, wenn wir vor Ort sind, weil wir ein Lastenrad dabei haben mit einer großen Fahne, die beleuchtet ist. Und wir sind im Prinzip für alle da, aber insbesondere, wenn es Leuten schlecht geht, wenn es Anliegen gibt, aber auch, wenn es einfach Gewalt- oder Diskriminierungssituationen gibt, sind wir da, um zu unterstützen. Das heißt, man kann sich total niederschwellig, vertraulich an uns wenden. Das, was uns erzählt wird, das wird nicht an irgendwen weitergetragen und wir können da einfach ein Erstkontakt sein. Wir können unterstützen in den Situationen, wenn irgendetwas passiert ist und wir können auch auf das vielfältige weitere Angebot, was es in Wien zum Glück gibt, verweisen und können auch gut beraten. Und wir sind einfach da für alle Anliegen, ob das jetzt kleine oder große Sachen sind.-Wie viele Kollegen sind da unterwegs in der Nacht?-Wir sind mit bis zu drei Teams draußen. Wir fangen in der Saison mit ein bis zwei Teams an und sind dann mit bis im Sommer, wo viel los ist, dann mit drei Teams draußen. Das heißt zwölf Personen und eine Person im Night Office.-Erzähl mir mal, was sind denn so typische Probleme, die da auftreten? So eine typische Nacht für einen Kollegen aus dem Awareness-Team. Was passiert dem denn so in einer Nacht?-Am Anfang sind wir einfach mal viel und unterwegs, reden mit den Leuten, stellen uns vor, damit einfach alle an den Orten auch Bescheid wissen, dass es uns gibt, was wir machen, für was wir da sind. Und dann geht es von bis, also manchmal möchte jemand einfach nur schnell sein Handy aufladen, weil der Akku aus ist, weil man die Freund*innen nicht mehr erreicht, bis hin zu Personen, die sehr berauscht oder betrunken sind und einfach Kommunikationsbedarf haben, vielleicht über ihre Probleme erzählen wollen, allgemein einfach Anliegen, die die Leute haben. Das kann von Stress auf der Arbeit bis hin zu Problemen mit der Wohnsituation bis hin zu komplexen Sachen sein. Oder Suchtthematiken oder Beziehungsstreit oder andere Gewalterfahrungen. Also das sind dann sehr, sehr viele Dimensionen, die da aufkommen und die Leute kommen zu uns einfach, um so mit uns zu reden. Aber auch um sich etwas zum Beispiel von uns zu holen, weil wir dann halt Wasser mithaben, weil wir Snacks mithaben weil man sich bei uns auch zum Beispiel, wenn man sich nicht sicher ist, ob an die Taxifahrt übersteht, noch einen Speichersack holen kann. Also von bis sozusagen ist da alles dabei und ja und dementsprechend sind dann auch die Gespräche, also manchmal einfach nur ein kurzes Einchecken bis hin zu, dass man halt länger mit ihnen redet und sehr oft, dass wir halt einfach auf andere Angebote verweisen und es kann natürlich vorkommen, dass es halt auch zu Konfliktsituationen kommt, weil halt einfach wie Kirsten gesagt hat, die Stadt ist sehr divers und es kann natürlich auch zu zu Konflikten kommen und wenn es dann zu Konflikten kommt, sind die Leute halt sehr froh, dass sie dann halt einfach eine Stelle haben, an die sie sich wenden können, wo sie halt einfach drüber reden können, wo man dann halt einfach da ist für die Leute, wenn es zum Beispiel jetzt irgendwie einen sexualisierten Übergriff gab oder wenn es halt zu rassistischen Vorfällen kam oder sowas, dass man dann halt einfach weiß, okay, da ist gleich eine Struktur, zu denen kann man hingehen, die können sich darum kümmern, die sind auch dafür qualifiziert.-Habt ihr da eine Zielgruppe, wo ihr sagt, für die seid ihr besonders da? Ich könnte mir jetzt vorstellen, gerade in der Nacht im Öffentlichen Raum sind es wahrscheinlich sehr oft Frauen, die da tendenziell gerne ein bisschen Beratung, Unterstützung, Hilfe oder was auch immer brauchen?-Ja, ich würde sagen, vor allem auch einfach jüngere Menschen, queere Personen, Frauen, auch Personen, die von Rassismus betroffen sind, aber es kann natürlich auch sein, dass ein durchaus auch vielleicht ein Mann einfach mehr trinkt und dann halt einfach in eine Situation kommt, wo er halt dann einfach mehr Unterstützung braucht und das kann sich auch verändern, also wenn jemand halt sag ich jetzt nochmal sehr gut in den Abend startet und dann halt irgendwie um zwei Uhr nachts vielleicht wirklich nicht mehr den Weg nach Hause findet, auch dann sind wir für die Person da.-Jetzt haben wir mal so über die Situation in der Nacht gesprochen. Ich würde so ein bisschen gefühlt sagen, dass von der Untertags sind die Fairplay-Teams, die du ja mitbetreust. Erzähl mal, was ist das für ein Angebot?-Das sind Mitarbeiter*innen, die gehen zu zweit in die Parks und sind erkennbar an ihren T-Shirts oder Taschen, weil wir sagen immer, Sichtbarkeit gibt Sicherheit, das heißt, Menschen können dann die Fairplay-Teams schon erkennen und wenn sie Gesprächsbedarf haben, können sie schon winken, das passiert ganz oft, die kennen sich schon, das heißt, man hat gemerkt nach zwei, drei Jahren der Projektlaufzeit, dass dann auch schon ein Vertrauensverhältnis zu den Leuten gegeben war, die haben die Teams schon gekannt und da wird das Gesprächsangebot auch sehr, sehr gerne genutzt, Kinder, Jugendliche sind sowieso offen, aber auch die Erwachsenen können ganz niederschwellig Beratung finden, über ihre Sorgen erzählen, Probleme, die sie haben, einfach Belastungssituationen thematisieren und sie fühlen sich ernst genommen, können ihre Anliegen eben anbringen an die Stadt und hier können Lösungen gemeinsam gefunden werden.-Was gibt es da für konkrete Themen?-Naja, klarerweise ist es ganz oft Lärm, also wenn es dann Kinder gibt, die laut spielen, wird schon dann thematisiert, dass Kinder das brauchen für ihre Entwicklung, das Spielen, aber natürlich wird auch bei Jugendlichen versucht, Rücksichtnahme, dass sie Rücksichtnahme nehmen, wenn dann zum Beispiel Anrainer*innen wohnen, dass sie vielleicht nicht genau dort an der Bank sich treffen, sondern vielleicht ein bisschen versetzt, dass sie nicht genau dort den Lärm machen. Aber auch zum Beispiel Hunde, die einen lieben Hunde, die anderen haben Angst vor ihnen, das heißt, hier gibt es unterschiedliche Bedürfnisse und es geht darum, dass man ins Gespräch kommt, ein bisschen Sensibilität, sensibilisiert für die unterschiedlichen Bedürfnisse und dadurch Verständnis erwirkt.-Wenn wir jetzt schon bei den Park sehen, es gibt ja auch die Parkbetreuung, was ist das jetzt im Unterschied, damit wir das ein bisschen unterscheiden?-Genau, also führen die Fair-Play-Teams ganz viele Gespräche mit den Menschen, ist die Parkbetreuung ganz klar freizeitpädagogisch ausgerichtet, das heißt, die sind zu gewissen Zeiten an fixen Standorten, Kinder können sich verlassen, super, meine Parkbetreuung ist wieder da und dort wird auch, Spiel, Spaß, steht im Vordergrund, dass Kinder eine positive Freizeit, eine schön verbrachte Freizeit verbringen können, gemeinsam mit den Betreuer*innen und ja, die Kinder lieben es, die schwärmen von ihren Betreuer*innen, wo sie auf Augenhöhe wahrgenommen werden, wo auch die Spiele gespielt werden, die sie auch einbringen und Ideen aufgenommen werden und das macht das Ganze natürlich zu einem schönen Miteinander im Park.-Das klingt jetzt so, als gäbe es in Wien sehr viele Angebote, wo stehen wir denn da als Stadt im Vergleich zu anderen Städten, das wisst ihr vielleicht auch aus dem Austausch mit internationalen Kolleginnen und Kollegen?-Ich würde sagen, Wien ist wirklich sehr gut, was die Angebote angeht, das merken wir auch vor allem bei der Arbeit mit den Awareness Teams, das, was wir machen, wird eigentlich gerade international als Good Practice gesehen, also wir sind zum Beispiel gerade im Austausch mit München, die seit letztem Jahr da jetzt auch ein Pilotprojekt gestartet haben, oder auch in Dresden, wo so ein Konzept, was anfangs so ordnungspolitisch gedacht wird, jetzt immer mehr auch Richtung Sozialraumarbeit gedacht wird und erweitert wird und da auch einfach Awareness Arbeit mit Thema wird. Wir merken, dass es Bedarf gibt in Städten wie Berlin, es gibt auch Pilotprojekte in zum Beispiel Bremen und das sind alles Städte, die nach Wien schauen, würde ich sagen und die da sehen, dass das hier einfach sehr gut ausgewertet wird. Wir sind auch einfach regelmäßig für diverse Konferenzen und Fachtagungen eingeladen, um da einfach unsere Perspektive einzubringen und ich denke mal, sowohl was die Arbeit im öffentlichen Raum mit den Fair Play Teams, als auch was die Awareness Teams angeht, setzt Wien da schon einfach auch Maßstäbe.-Aber weil es in Wien so notwendig ist?-Nein. Weil Wien einfach einen Blick dafür hat, dass das sinnvoll ist. Also ich denke mir, aus meiner Erfahrung, ich kenne sehr viele Städte in Europa, gibt es einige das dringend notwendig hätten, wo halt einfach die Stadt nicht bereit ist, das Geld dafür in die Hand zu nehmen oder einfach nicht die Notwendigkeit sehen möchte, aber es bringt halt nichts. Also die Probleme, die gehen ja nicht einfach magically weg, sondern es braucht halt einfach einen Austausch, es braucht die Unterstützung, es braucht auch die Zugänglichkeit und dafür müssen halt Städte was machen. Das passiert nicht einfach von selbst, sondern das passiert dann, wenn halt entsprechend kompetente Strukturen und Initiativen halt einfach die Möglichkeit bekommen, da das auch auszugestalten und ich denke mal, da ist Wien eigentlich gut dabei.-Awarenessteams, erklärst du uns noch kurz das Wort Awarenes, wofür steht das, was heißt das?-Ja, man glaubt immer, das ist so ein englischsprachiges Fachvokabular, aber es ist tatsächlich ein Konzept, was aus dem deutschsprachigen Raum kommt. Ich glaube am besten kann man es beschreiben als direkte, parteiliche Unterstützungsarbeit vor Ort. Also man ist da für die Personen, sondern vor allem, wenn es um Gewalt und Diskriminierung geht und kann unterstützen und stellt das auch nicht in Frage, sondern ist einfach auf der Seite von den Personen, ist für die da und dafür sind die Leute qualifiziert.-Wir können auch beobachten, dass Delegationen sehr gerne zu uns kommen, um einen Blick auf unsere Angebote zu werfen. Man muss sagen, die Parkbetreuung, die Wiener Parkbetreuung ist einzigartig so in Europa. Das heißt, dass man schon Angebote für Kinder setzt, dadurch ist da der Übergang natürlich ins Jugendalter und zur Jugendarbeit dann auch viel einfacher zu gestalten und andererseits auch bei Fair-Play-Teams. Auch Wien war die erste Stadt, die reagiert hat auf Konflikte im öffentlichen Raum und zum Beispiel München hat sich dann mit Wien ausgetauscht, wie wir das Konzept umsetzen. Das heißt, hier ist ein reger Austausch da, wir telefonieren immer wieder, halten uns auf den Laufenden und dadurch kann ich nur bestätigen, dass das in anderen Städten sehr wohl auch Thema ist und wie damit umzugehen ist und da gerne nach Wien geschaut wird.-Nochmal kurz zurück zu den Zielgruppen. Ich habe da so im Kopf, dass wahrscheinlich gerade Menschen, die jetzt daheim nicht in der Villa wohnen, den öffentlichen Raum intensiver nutzen. Täuscht das? -Genau, das heißt, das ist so ein bisschen der erweiterte Lebensraum oder das erweiterte Wohnzimmer, der Park oder der Platz vor der Tür und gerade während Corona hat man das ja stark gemerkt, wo viel Homeoffice war, kamen natürlich auch andere Menschen in den Park und haben hier ihre Mittagspause verbracht. Das ist jetzt ein bisschen wieder zurückgegangen, teilweise ist es geblieben, aber der öffentliche Raum ist natürlich da, auch für Menschen, die natürlich im beengten Wohnraum leben, ist er besonders essentiell. Doch wir wissen auch, die schön gestalteten Räume, die ja immer mehr werden, zum Glück in Wien, werden gut genutzt von den verschiedensten Menschen.-Führt mich jetzt auch zum Thema Stadtplanung. Wie wichtig ist es denn, dass der öffentliche Raum auch von der Ausstattung her so ist, dass er gut nutzbar ist? Was spielen denn da für Faktoren mit, damit ich sage, der öffentliche Raum ist sicher und ich kann ihn als Wienerin, als Wiener, als Besucherin, als Tourist, was auch immer, gut nutzen?-Ja, ich denke mal, ein wirklich wichtiger Faktor ist zum Beispiel kostenfrei zugänglich also da ist zum Beispiel am Donaukanal die letzten Jahre viel passiert, aber es gibt auch Orte, wo in der Nacht dann die Klos nicht offen sind oder teilweise nicht vorhanden sind und das führt natürlich zu Unsicherheit, weil auch in der Nacht sind die Parks genutzt und dann gehen vielleicht junge Mädels eher mal auch in die Büsche und das ist immer eine unangenehme Situation, wo halt auch einfach, ja, ich sage jetzt mal, eine unsichere Situation dadurch entsteht und wenn es Klos gibt, sollten die einfach offen sein und kostenfrei sein. Das hebt halt einfach die Hemmschwelle extrem. Also, das macht es einfach sicherer. Gute Beleuchtung ist ein Thema, aber auch einfach Orte, die halt so funktionieren, dass man dort sein kann, dass es halt nicht direkt ein Lärmproblem gibt. Das kann man schon auch mitplanen, mitdenken. Was auch einfach wichtig ist, wie vorher schon Thema war, der öffentliche Raum ist halt nicht nur für manche das verlängerte Wohnzimmer, sondern ist einfach das Schlafzimmer. Das heißt, einfach für Personen, die wohnungslos sind, kann man das auch mitplanen, dass es halt einfach Orte gibt, wo halt einfach ein sicheres Übernachten möglich ist und das ist einfach, das sind Dinge, die machen es natürlich dann auch sicherer, weil das sind einfach Menschen, die genauso Teil der Stadt sind.-Natürlich ist den Menschen auch wichtig, dass ihre Stadt sauber ist. Dann fühlt man sich auch viel wohler und wir haben festgestellt, wenn hier wenig Müll liegt, dann halten sich die Leute eher daran, den Raum sauber zu halten und das gilt genauso für Devastierungen, wenn sich Menschen mit ihrem Lebensumfeld identifizieren, das mitgestalten können, mitreden können, was sie da brauchen, was sie gern hätten, dann passen sie auch darauf auf, identifizieren sich damit und fühlen sich wohl.-Wie oft kommt es denn tatsächlich jetzt zu Problemen im öffentlichen Raum? Du hast vorhin schon gesagt, das ist schon ein Thema, das medial oft hoch gepusht wird. Wie oft, gefühlt, gibt es denn wirklich Probleme im öffentlichen Raum, wenn ihr draußen unterwegs seid?-Wir haben es meistens so, wenn ein Team entspannt ist, hat das andere was zu tun, aber das ist von bis. Also es kann auch einfach sein, dass jemand gesundheitliche Probleme hat und dann halt einfach die Rettung, zum Beispiel kreislaufbezogen oder sowas, kann auch im öffentlichen Raum passieren.-Aber gibt es da Zahlen, dass man sagt, Sicherheitsstatistik in Wien in der Nacht, gibt es da Zahlen dazu, dass man sagt, im Vergleich zu anderen Städten, oder?-Das Problem ist, dass wir, also wir erheben schon Zahlen, aber andere Städte noch nicht in dem Ausmaß, wie wir machen. Das heißt, wir können auf dem Level noch nicht vergleichen. Ich würde sagen, es ist nicht krass viel, man merkt halt bestimmte Problemlagen, die sich verschoben haben. Eine Situation oder eine Sache, die wir zum Beispiel beobachten, ist einfach die psychosoziale Situation, dass das halt viele Leute halt einfach schon beschäftigt, was so die globale Situation ist, was so ihre private Situation ist, was ihre Perspektiven sind und das alles zusammen erzeugt halt oft einfach viel Druck. Also das ist schon einfach mehr geworden. Was wir merken, ist halt einfach Suchtthematiken sind auch ein großes Thema und natürlich halt einfach Situationen wie teure Wohnungen oder schwierige Arbeitsverhältnisse. Also das, was halt einfach viele Wiener*innen beschäftigt, sind auch Themen, die wir im öffentlichen Raum mitkriegen und Konflikte gibt es manchmal aufgrund von einfach Nichtigkeiten, weil die Leute halt einfach schon betrunken sind und dann meinen, das ist irgendwie sinnvoll, das als Konflikt auszuleben. Man merkt natürlich aber auch, dass Konflikte, die halt global passieren, auch die Auswirkungen halt auf eine so diverse Stadt wie Wien auch haben. Also das, wenn halt irgendwo anders quasi es hoch hergeht, dann hat das natürlich auch in Wien, merkt man das im öffentlichen Raum.-Ich habe jetzt in Vorbereitung auf diese Sendung mir ein bisschen überlegt, wie oft ich im öffentlichen Raum schon mal so gefühlt mich unsicher oder bedroht gefühlt habe und ich bin jetzt seit fast 30 Jahren in Wien und es gab zwei Situationen. Wie geht es euch mit dem Thema? Wie viel fühlt ihr euch, wenn ihr nachts unterwegs seid?-Also ich habe gerade auch in meiner Jugendzeit schon noch Situationen gehabt, die irgendwie sicher stressig oder ungut waren, wo ich mir gedacht habe, ja, wenn es da so etwas wie ein Awareness-Team gegeben hätte, ich hätte mich schon auch gefreut, eine Struktur zu haben und ich denke mir, es sind nicht viele Situationen, aber wenn es solche Situationen gibt, dann ist es natürlich gut, wenn es da eine Begleitung gibt oder wenn man weiß, wo man sich hinwenden kann. Ich habe in anderen Städten durchaus schon mehr stressige Sachen erlebt, auch schneller mal. Also insofern finde ich, dass Wien eine sehr, ich würde schon sagen, sichere Stadt ist, also jetzt ohne, dass das so eine Top-Down-Politik ist, sondern es wird einfach viel gemacht, dass halt einfach ja, der öffentliche Raum gut zugänglich ist. Ich glaube, vor allem das, also zum Beispiel dadurch, dass es halt ein gutes Öffensystem gibt, allein das macht schon mal sehr viel aus.-Wie empfiehlst du das?-Ja, da kann ich mich in Willi nur anschließen. Das sehe ich auch so. Man kann sagen, es gibt in Wien keine No-Go- Areas, wie es in anderen Städten manchmal beschrieben wird. Das heißt, ich kann mich auch als Frau wohlfühlen. Nichtsdestotrotz ist ja manchmal trotzdem ein subjektives Sicherheitsgefühl, wo ich mich im Dunklen unwohl fühle als Frau. Deswegen würde ich so ein Heimweg-Telefon sehr unterstützen, gerade für junge Menschen.-Was heißt Heimweg-Telefon?-Dass man anrufen kann, aber vielleicht, Willi, sagst du ein paar Worte dazu?-Ja, also ein bisschen ist das ja durch die Awareness-Teams schon möglich, dass man für die Orte, wo wir sind, sich halt melden kann, aber eine Idee, wie das Ganze zum Beispiel ausbaubar wäre, wäre halt einfach durch eine Nummer für ganz Wien, wo man halt, egal wo man ist, wenn man am Nachhauseweg ist und eine ungute Situation hat, quasi anrufen kann und sich melden kann.-Mhm. Ja, stelle ich mir beruhigend vor, ja. Ich habe das früher in meiner Jugend getan. Ich telefoniere am Weg, damit fühlt man sich irgendwie sicherer.-Und ich hatte halt meinen Schlüssel noch in der Hand, weil ein Telefon so mobil gab es noch nicht. Genau, das hat mir Sicherheit gegeben.-Wo seht ihr denn aktuell die größten Herausforderungen in eurer Arbeit? Gibt es ein Thema, wo ihr sagt, vielleicht magst du beginnen, da müssen wir besser hinschauen, da haben wir noch viel Arbeit vor uns?-Ja, ich denke mir, das sind Themen, die man nicht beeinflussen kann. Das ist immer wieder dann eine gewisse Schwierigkeit, also so wie die Teuerungswelle, wie du schon gesagt hast, die Lebenserhaltungskosten werden teurer. Das ist weltweit zu beobachten, das beschäftigt Leute. Und da fühlt man sich auch manchmal ein bisschen handlungsunfähig, das ist vielleicht was am meisten belastet. Jedoch, wenn es um Lärm geht, wie eine quietschende Schaukel, dann kann man das ganz schnell beheben. Da geht man zu MA 42, sagt, bitte schmiert die Schaukel und das Problem ist gelöst. Aber auch die Menschen oft, sie freuen sich, wenn sie gehört werden, wenn sie ihre Geschichten erzählen können. Da können wir auch viel Einsamkeit begegnen. Das heißt, Leuten, die nicht wirklich Ansprechpersonen in ihrem Lebensumfeld haben, können die Teams viel übernehmen und hier auch Sorgen begleiten.-Ja, ich würde sagen, mit der Awarenessarbeit in Wien sind wir eigentlich noch ziemlich am Anfang. Also es ist immer noch ein junges Projekt. Das heißt, da geht es schon auch darum, dass wir halt die nächsten Jahre schauen wollen, wo sich das noch hin entwickeln kann, wo da halt einfach noch Potenziale sind. Und prinzipiell merken wir halt einfach, gerade was das Thema Gewalt und Diskriminierung angeht, dass das jetzt eben nicht nur ein Thema des öffentlichen Raums ist, sondern ein Thema, was einfach gesamtgesellschaftlich da ist, wo es halt einfach prinzipiell mehr, ja, auch Maßnahmen braucht. Also gerade was Gewaltschutz angeht, im schlimmsten Fall merkt man das an der Zahl der Femizide, die in Österreich doch sehr hoch ist. Und das ist ja immer dann die Spitze dieses sozusagen Eisbergs. Und der öffentliche Raum ist verhältnismäßig ein sicherer Ort, aber wir müssen einfach allgemein thematisieren, was es an Gewalt und Diskriminierung in der Gesellschaft gibt. Und das ist ein Teil unserer Arbeit, dass wir uns dafür einsetzen, dass ja einfach mehr passiert, sei das an Maßnahmen in der Weiterbildung, sei das an psychosozialen Supportstrukturen, sei das an niederschwelligen Angeboten. Aber ja, ich denke mal, es ist allen in der Stadt klar und wichtig, dass eben gegen Gewalt und Diskriminierung zu sein nicht nur etwas ist, was man so als Lippenbekenntnis hat, sondern was halt einfach wirklich ein gemeinsames Ziel ist. Und da braucht es halt einfach auf allen Ebenen dann einfach mehr ja, Ressourcen. Und das liegt natürlich auch am Bund und das liegt an ganz vielen Strukturen. Und das ist etwas, wo wir halt einfach gemeinsam mit vielen anderen dahinter sind, dass sich da halt einfach mehr tut.-Wir sagen, der öffentliche Raum, da zeigen sich auch die gesellschaftlichen Problematiken. Das heißt, wir sehen Konflikte auch als Chance, weil dann kann eine Gesellschaft reagieren auf Themen, die da stattfinden. Und insofern ist das auch ein Ausdruck von Qualität, wenn hier gewisse Konflikte stattfinden dürfen und sich zeigen.-Ihr arbeitet ja beide in eurem Bereich mit Kompromissen, ihr fördert den Diskurs. Man könnte aber auch einfach sagen, wir machen strengere Regeln, wir kontrollieren die, wir schicken einen Ordnungsdienst, eine erweiterte Polizei raus und die soll darauf schauen, dass das alles besser klappt. Und ja, wäre das ein Zugang?-Also es gibt natürlich Grenzen, wo es die Polizei ganz klar braucht, wo die soziale Arbeit hier nicht mehr aktiv oder wirksam sein kann. Doch zuerst braucht es einmal das Gespräch und die Sensibilisierung, damit Menschen mit tun, mitgestalten und sich auch eingebunden fühlen, um diese Regeln dann auch mitzutragen.-Es gibt natürlich auch Situationen, wo wir einfach raus sind, also ein bestimmtes Maß an Gewalt, da können wir auch nichts tun. Aber sonst geht es auch einfach darum, dass man halt Menschen mit so einem offenen Konzept und vor allem mit einem vertraulichen Konzept halt ganz anders erreicht. Ich glaube, so ein ordnungspolitischer Zugang würde da halt einfach viele Sachen nur verdrängen, verschieben. Die Menschen sind ja nicht weg, die Probleme sind ja nicht weg, sondern die sind dann irgendwo anders, wo dann vielleicht weniger Licht ist, wo dann halt ja noch eine prekärere Situation ist. Und man weiß das eigentlich von allen auch wissenschaftlichen Untersuchungen zu Verbotspolitik, dass das eigentlich nie dazu führt, dass was besser wird, sondern eher, dass die Probleme sich noch verschärfen.-Und auf der anderen Seite sagen wir, manchmal wird es wahrscheinlich beides brauchen, sowohl Verbote als auch Gespräche. Und diese Kombination schafft Wien sehr gut, meiner Meinung nach.-Wenn wir jetzt ein bisschen in unser persönliches Umfeld schauen, welche Möglichkeiten hat denn jeder von uns für mehr Sicherheit auch zu sorgen oder für eine bessere Gemeinschaft zu sorgen? Was kann denn da jeder von uns mittun oder mithelfen, so im Kleinen?-Ja, auf jeden Fall eine gewisse Offenheit und Freundlichkeit haben, nicht gleich in Schubladen vorurteilsbehaftetes Denken reinrutschen und Selbstbeobachtungen anstellen, wie man das wahrnimmt und eine gewisse, ja, charmant kann ja Wien sein.-Und ist nur grantig auch charmant.-Also was wir ganz oft einfach Leuten versuchen zu vermitteln ist, wenn sie eine Unsicherheit haben, wenn sie etwas sehen, wo sie nicht wissen, ob jemand Unterstützung braucht, einfach mal nachfragen. Also das ist das Schlimmste, was man dann gemacht hat, ist, dass man einmal in einer Situation, wo jemand doch nicht Unterstützung gebraucht hat, nachgefragt hat, aber das ist nichts Schlimmes. Und bevor man sich darüber nachdenkt und irgendwie sich denkt, ach, ist das jetzt noch okay oder nicht, einfach mal nachfragen, hey, brauchen Sie da Unterstützung? Ist das gerade okay für Sie? Einfach mal nachfragen und nicht wegschauen, das ist auch ganz wichtig. Also wenn man mitkriegt, dass da eine Situation sich entwickelt, wenn man vielleicht selber nicht weiß, wie man da irgendwie was tun kann, kann man auch andere Leute ansprechen, quasi andere Personen aktivieren, aber einfach nicht wegschauen, wenn was passiert, sondern halt einfach überlegen, wie kann man da unterstützen, wie kann man da auch einfach die Personen, die betroffen sind, direkt fragen, was sie brauchen. Also einfach in diese Kommunikation zu gehen, gerade wenn es Diskriminierungs- oder Gewaltsituationen gibt, halt einfach zu schauen, was man tun kann. Im Zweifelsfall auch eine der Notrufnummern wählen, aber im besten Fall halt einfach direkt mit den Personen, die vor Ort sind, intervenieren, nachfragen, nicht einfach weitergehen und so tun, als ob nichts wäre, das ist, glaube ich, wichtig. Und das weiß man ja auch aus der Ersten Hilfe, das ist einfach eigentlich eine Verantwortung, die alle haben. Also bei der Ersten Hilfe ist es ganz klar, wenn da jemand vor einem kollabiert, dann hat man die Verantwortung, etwas zu tun, dann ist das auch Teil dessen, was die Verpflichtung ist. Und so wünsche ich mir auch, oder wünschen wir uns auch, dass es, wenn es um Gewalt und Diskriminierung geht, man halt einfach nicht weghört, nicht wegschaut, sondern dass man halt einfach zeigt, okay, in Wien, da halten wir zusammen, da gibt es ein cooles Miteinander.-Zivilcourage wäre da auch so ein Stichwort, oder?-Ja, Zivilcourage und Solidarität, dass das einfach aktiv gelebt wird.-Nicht fürchten, sondern hingehen und reden mit den Leuten. Mehr reden miteinander, oder?-Auf jeden Fall mehr reden miteinander. Also es gibt oft so, ich glaube auch so ein bisschen herbeigeschriebene Unterschiede von vielleicht irgendwie kleinblättlichen Formaten und das muss nicht sein, das ist nicht die Realität, wenn man sich mit den Nachbar*innen, mit den Leuten im Park unterhält, kommt man eigentlich sehr schnell drauf, dass die Unterschiede nicht so groß sind und die Gemeinsamkeiten sehr viel größer sind.-Ja, durchs Reden kommen die Leute zusammen, das ist auch das Konzept vom Fair-Play-Team. Und wenn einmal die Begegnung da ist, ist auch die Angst weniger.-Danke, das war ein sehr schönes Schlusswort von euch beiden. Danke für euren Besuch bei mir im Studio. Gerne. Alles Gute, Dankeschön. Danke.-Zu Gast bei Christine Oberdorfer waren Kirsten Popper-Nelvai und Willi Hejda.