
Stadt Wien Podcast
Stadt Wien Podcast
Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt in Wien? - mit dem neuen waff-Chef Marko Miloradović
Diese Woche spricht Christine Oberdorfer im Podcast mit Marko Miloradović, dem neuen Geschäftsführer des waff (Wiener Arbeitnehmer*innenförderungfonds) über seine neue Aufgabe, die großen Herausforderungen am Arbeitsmarkt und die besonderen Chancen, die Wien bietet.
Außerdem: Ein Ausblick auf das Future Fit Festival.
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-Herzlich Willkommen zu einem neuen Podcast der Stadt Wien. Heute ist Mark o Miloradović zu Gast. Er leitet den Wiener Arbeitnehmer*innen-Förderungsfonds(waff) seit April. Durch den Podcast führt Christine Oberdorfer.-Ich begrüße Sie zu einem neuen Podcast der Stadt Wien. Heute sprechen wir über die Themen Arbeit und Wirtschaft, wie die Ausgangslage in Wien aussieht, welche Herausforderungen es am Arbeitsmarkt gibt und welche Rolle der Klimaschutz dabei spielen kann.-Vielen Dank für die Einladung.-Danke fürs Kommen. Herr Miloradović, geben Sie uns einen kurzen Überblick. Wie schaut es denn am Wiener Arbeitsmarkt zurzeit aus?-Ich glaube den Wienerinnen und Wienern kann man jedenfalls einmal eine gute Nachricht mitgeben. Der Wiener Arbeitsmarkt ist stabil, er ist robust und er ist auch flexibel. Auch wenn die Wirtschaft in Österreich stottert und auch wenn die Arbeitslosigkeit in ihrer Gesamthaftigkeit sozusagen steigt. Das liegt an unserer Dienstleistungsorientierung als Stadt. Da haben wir einen Vorteil gegenüber industriell geprägteren Regionen. Aber wir sehen auch, dass die Arbeitslosigkeit in der Bauwirtschaft sich langsam entkrampft. Man sieht also da leichte Befreiungsschläge und natürlich, dass der Fachkräftebedarf im öffentlichen Dienst und auch in der hochentwickelten Daseinsvorsorge, das heißt in der Gesundheit, in der Pflege und in der Bildung nicht nachlässt. Was heißt das auf Deutsch? Es entstehen in Wien laufend neue Jobs. Seit 2018 über 60.000 neue Beschäftigungsverhältnisse. Das ist immerhin ein Wels oder ein Villach, die siebte und die achtgrößte Stadt Österreichs. Und insgesamt kann man also davon sprechen, dass wir trotz einer steigenden Arbeitslosigkeit, die sich strukturell teilweise erklären lässt, auch eine sehr robuste Situation am Arbeitsmarkt vorfinden. Und wo wir als Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds waff die Menschen dazu einladen, sich höher zu qualifizieren, sich zu verbessern, um ihre Chancen auch wahrnehmen zu können.-Sie haben vorhin schon gesagt, Wien ist sehr stark im Bereich Dienstleistung. Welche Branchen sind denn da besonders wichtig und besonders zukunftsfähig oder zukunftsfit? Was kommt denn da?-Wir sind besonders in den wissenschaftlichen Dienstleistungen, wenn wir wirklich sozusagen on top reden, sehr stark. Wir haben einen hohen Anteil an Beschäftigten in Forschung und Entwicklung. Aber das geht sozusagen runter in verschiedene Branchen. Im touristischen Bereich, wo wir Nächtigungsrekorde haben, da muss die Arbeit getan werden. Genauso in der Bauwirtschaft oder auch in der Gastronomie sehen wir zwar enorme Herausforderungen, aber auch die notwendigen Instrumente, um da die Chancen auch hinzuweisen. Am Ende ist die Erkenntnis für ein Land wie unseres recht klar. Unser Kapital sind nicht die Öl- und Gasfelder, die wir haben, sondern unser Kapital sind die Wienerinnen und Wiener. Und diese in einer beruflichen Entwicklung zu und ihren Bildungsstatus sozusagen zu unterstützen, wird über den Erfolg und den Misserfolg unseres Wirtschaftsstandortes entscheiden. Während und auch nach einer Rezession wird es Fachkräftebedarfe geben und deswegen gibt es den waff. Deswegen gibt es unser starkes Netzwerk mit dem AMS, den Wiener Unternehmen und der Stadt Wien.-Oft werden Klimaschutz und wirtschaftliche Entwicklung als entweder oder dargestellt. Wie sehen Sie denn das?-Man kann nicht von einem entweder und oder sprechen. Das eine bedingt das andere. Ohne einen gesunden Planeten werde ich keine gesunden Wirtschaftskreisläufe herstellen. Und auch umgekehrt natürlich nicht. Man wird nicht auf Wirtschaftswachstum verzichten können, wenn man bestimmte Maßnahmen zu treffen hat, die am Ende beide profitieren lassen. Und ich glaube, beide Welten zu verbinden wird die Frage und die Antwort auf die zukünftigen Herausforderungen sein. Und es ist nicht zum ersten Mal, dass sozusagen beide Begriffe zueinander im Widerspruch zu stehen scheinen. Denken Sie ans 19. Jahrhundert mit den ersten industriellen Revolutionen. Man hat dann die Erkenntnis gehabt, man muss die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zum einen schützen, vor entsprechenden Gasen etc. die im sogenannten Manchester-Kapitalismus sich sozusagen da ausbreiteten. Aber damit man auch gesunde Menschen und gesunde Umwelt hat, musste man sozusagen in die Technik investieren. Und ich glaube, das wird auch der Weg sein, den wir zu gehen haben.-Das heißt der Klimaschutz auch als Wirtschaftsmotor?-Absolut richtig. Man sieht, welche Unternehmen sich in den letzten Jahren entwickelt haben. Aus Ideen, die vor 20 oder 30 Jahren als Photovoltaik noch, wenn ich das so sagen darf, als Idee für Spinner sozusagen abgetan wurde, sind es heute sehr große Unternehmen, die die ganze Sahara oder bestimmte Regionen in den USA, die sehr sonnenstark sind und wüstenlastig sind, einfach mit Paneelen ausstatten, um ganze Städte zu versorgen.-Sie haben den waff jetzt frisch übernommen. Warum gibt es denn diese Einrichtung? Warum ist sie wichtig?-Der waff ist vor 30 Jahren mittlerweile schon gegründet worden. Das war damals ein einzigartiger Schritt und einzigartig deswegen, weil er sonst nirgendwo zu finden ist, eine solche Institution in den anderen Bundesländern. Der waff positioniert sich nicht in Konkurrenz zum AMS. Das AMS hat ganz klare Aufgaben, der waff hat ganz klare Aufgaben. Aber im Zusammenspiel ergänzen sie einander, dass man arbeitslose Menschen vermittelt. Auf der AMS-Seite und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Wien, über 900.000 Menschen sind unsere Kundinnen und Kunden, das Angebot legt, sich zu informieren, sich beraten zu lassen und am Ende auch finanziell ausgestattet zu werden, um bestimmte Berufswünsche zu erfüllen. Und wenn man sich betrachtet, Geschäftsführer Fritz Meißl, mein Vorgänger, 30 Jahre hat er die Institution waff geprägt, hat ja sehr viele Wandel eigentlich erlebt. In den 90er-Jahren von der sozusagen vom Wandel Industrie- zu Dienstleistungsgesellschaft, in den 2000ern dann die Dotcom-Blase, die Bankenkrise 2008, fortfolgend 2010 die Herausforderungen durch die Fluchtbewegungen und dann in den 2020ern Corona und der Krieg in Europa. Also Fritz Meißl und die Stadtpolitik hat viel gesehen in diesen Jahren und der waff hat sich also ziemlich weiterentwickelt und ist an den Herausforderungen gewachsen. Aber das "Ansa"-Menü bleibt, würde ich einmal sagen, und das "Ansa"-Menü wird sich auch unter dem neuen Küchenchef nicht ändern, nämlich das ist das Angebot an die Wienerinnen und Wiener, die sich beruflich verändern wollen, die sich verbessern wollen. Bei uns bekommt man die Informationen, bei uns wird man sozusagen geholfen und man bekommt die entsprechende finanzielle Ausstattung dafür. Und man verlässt also nicht den Raum nach einer Beratung und ist dann wieder auf sich allein gestellt, sondern wir begleiten den Wiener und die Wienerin bis zum Ziel. Und mir persönlich ist es wichtig, dass man da den Wienerinnen einen Hafen gibt, den sie ansteuern können bei einer beruflichen Veränderung und wenn es gerade eben nicht passt und vielleicht zwickt.-Wie groß ist die Einrichtung, wie viele Menschen arbeiten für den waff?-Es sind über 280 Personen beschäftigt mittlerweile im waff. Das hat auch mit den Jahrzehnten und insbesondere unter Bürgermeister Ludwig eine sehr starke Veränderung nach oben gebracht, aufgrund auch der Herausforderungen, die da waren. Und alleine die budgetäre Ausstattung kann sich da sehr sehen lassen. Wir beginnen am Anfang unter Ludwig mit, glaube ich, 70 Millionen Euro budgetärer Ausstattung und liegen jetzt bei über 150 Millionen Euro. Und das zeigt auch, wohin die Stadtregierung denkt, strategisch in arbeitsmarktpolitischen und wirtschaftspolitischen Fragen.-Wofür schlägt Ihr Herz da ganz besonders? Für welche Themen innerhalb des waff?-Mir persönlich ist es wichtig, dass diese Hafenfunktion tatsächlich eine ist, man sieht sozusagen auch im persönlichen Gespräch oftmals, es fehlt an Informationen, man weiß nicht, wohin man sich wenden kann. Und wenn man auf www.waff.at geht, kann man nicht nur Online-Termine ausmachen, wenn man vielleicht noch nicht weiß, wie sicher man standfest sozusagen in die Beratung gehen will. Vielleicht hat man schon eine recht genaue Vorstellung, weiß aber nicht, wie man hinkommt. Und diese Funktion wird ganz, ganz oft genutzt, um einfach die Situation aufzulockern im Kopf. Manchmal steht man vor einer Wand und die muss halt manchmal auch durchbrochen werden. Das tut manchmal weh, aber man sieht dann vielleicht ein Stück weit weiter. Und mir ist auch persönlich wichtig, es gibt eine fundamentale wirtschaftliche Erkenntnis, die Qualifikation der Bevölkerung steht in einem engen Zusammenhang, im engsten Zusammenhang einerseits mit dem Wirtschaftswachstum in einem rohstoffarmen Land, wie wir es sind, aber auch in einem engen Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Modell, das wir leben in Wien, wofür wir sehr bekannt sind. Und das ist eine großartige Aufgabe, der ich mir in Zukunft widmen darf und bin sehr stolz, der Begleiter der Wienerinnen und Wiener dahin gehend zu sein.-Zum Thema Frauen habe ich noch eine Zusatzfrage. Frauen sind ja im Job immer noch nicht ganz gleichberechtigt. Stichwort eben gleiche Bezahlung, Teilzeitarbeit, Mehrfachbelastung, Altersarmut. Wie können wir denn das grundsätzlich ändern? Welche Maßnahmen setzt Wien denn da?-Zum einen muss man sagen, die Erkenntnis der Stadt Wien in dieser Frage, war natürlich, man muss entsprechende öffentliche Dienstleistungen herbeischaffen und kreieren, damit am Ende und dort beginnt es und dort endet es auch, sozusagen zu Hause eine entsprechende Zweiteilung der Arbeit auch gelingen kann. Wenn es keine Kindergärten gibt, die ganzjährig offen sind und wenn es keine Kindergärten gibt, die ganztägig offen sind, dann wird sozusagen das volle Berufsleben nicht ermöglicht sein können. Insbesondere wenn man keine vielleicht familiäre Unterstützung hat oder ähnliches. Wenn ich nicht mobil bin, dann kann ich in einer Großstadt wie Wien, wo viele Leute auf ein Auto verzichten und das deshalb, weil die öffentliche Verkehrsinfrastruktur gut ist, wenn ich nicht mobil bin, dann habe ich da ein Problem. Und da hat die Stadt Wien grundsätzlich, und da kann man auch im positiven Sinne von verdeckten Wirtschaftsförderungen sprechen, dass die Kindergarteninfrastruktur ist, dass der öffentliche Verkehr so ist. Und der waff zum Beispiel hat die Möglichkeit, einerseits geschaffen für sehr hohe Qualifikationsniveaus, zum Beispiel im Bereich von MINT-Berufen, also technischen und IT-Berufen, speziell für Frauen, dass man dort einen Abschluss sozusagen schafft. Wir wollen auch sozusagen ein Stück weit die Vorurteile brechen und hier sind wir wieder bei der Mauer, die wir einstützen lassen müssen am Ende, um weiter sehen zu können. Und wir haben aber auch die Frauenarbeitsstiftung mittlerweile, die von waff und AMS Wien eingerichtet worden ist, die richtet sich an Frauen ohne abgeschlossene Berufsausbildung, wo auch das Wiener Ausbildungsgeld zur Verfügung steht. Weil am Ende, wenn zum Beispiel eine Frau zwei oder drei Kinder bekommen hat, dann ist sie vielleicht einfach acht, neun Jahre außerhalb des Berufs. Vielleicht möchte sie sich neu orientieren. Und da gibt es die Möglichkeit, dass man dann entsprechend einerseits den Lebensunterhalt bestreiten kann durch das Wiener Ausbildungsgeld, weil das ist ja in Wirklichkeit die Frage, wie kann ich meine Rechnungen bezahlen, während die ein Jahr zum Beispiel eine Ausbildung zur Pflegeassistentin macht und gleichzeitig aber auch die Ausbildung bezahlt wird vom waff. Und da gibt es mehrere Möglichkeiten, in klassische Berufe einzusteigen, wieder einzusteigen, aber auch natürlich die Mauer zu durchbrechen, die gläserne Decke in bestimmte Branchen, die punziert sind als typisch männlich.-Welches Angebot bekommen junge Wiener*innen denn beim waff?-Ich glaube, gerade den jungen Menschen muss all unsere Aufmerksamkeit gelten. Wenn man einmal falsch abgebogen ist, dann ist es oft sehr schwer, wieder auf den rechten Pfad zu kommen. Und diese Erkenntnis ist wichtig. Gerade im urbanen Raum wollen wir bestimmte Problemlagen, die in vielen Großstädten Europas durchaus existieren, gar nicht erst aufkommen lassen. Wir haben dazu ein Programm gemacht, das heißt Joboffensive 18plus. Das wurde präsentiert von Bürgermeister Ludwig vor Kurzem. Das ermöglicht im Prinzip einerseits den Unternehmen, junge Leute einzustellen, wo wir als waff einspringen und die Lohnnebenkosten für eine Zeit lang begleichen, damit das Unternehmen ein Gefühl bekommt für den jungen Menschen, damit man sieht, kann man ihn integrieren. Und das ist im Prinzip dem nachgebildet, was auch die Joboffensive 50plus leistet, wo wir gesehen haben, dass insbesondere im privaten Bereich, die Behaltequote, also nachdem die Förderung ausgelaufen war durch den waff, war enorm hoch, lag teilweise zwischen 80 und 90 Prozent. Die Unternehmen haben gesehen, also diese Leute, die wir dorthin gebracht haben, die waren ein wertvoller Teil des Unternehmens, ein wertvoller Teil des beruflichen Alltags und die hat man dann behalten, auch nachdem die Förderung aus war. Und das ist im Prinzip das Ziel, das wir mit der Joboffensive 18plus ebenfalls anstreben.-Und wie kann ich mir das in der Praxis vorstellen, wenn ich als junge Wienerin jetzt zum waff gehe und sage, hallo, da bin ich, was passiert da?-Ich gehe in dem Fall meist auf die Homepage über das Handy, kann mir dort einen Online-Termin zum Beispiel ausmachen, da kann ich mich per Videokonferenz terminisieren lassen oder ich kann in die Lasallestraße kommen, wo der waff residiert. Dort nimmt sich der Berater, die Beraterin eine Stunde lang Zeit und klärt im Prinzip einmal Fragen, wo stehe ich, wo will ich vielleicht hin.-Das heißt, welche Ausbildung habe ich, was kann ich, was kann ich mir vorstellen?-Richtig. Also habe ich vielleicht noch keine formal fertige Ausbildung, dann gibt es die Möglichkeit bei uns, die Ausbildung fertig zu machen. Da geht es um den formellen Schulabschluss, da geht es aber auch um die Lehre und dort zeigen wir dann, auf welche Berufe gibt es, wo kann man sich dann hin entwickeln. Und das ist im Prinzip, Information is key, dass im Prinzip dann die Entscheidungsgrundlage da ist, in ein bestimmtes Programm zu kommen. Und da haben wir einerseits für jene, die schon ein Stück weit die also schon eine Vorstellung haben, wohin sie wollen. Denen können wir eine finanzielle Unterstützung geben, damit sie dann in einen Ausbildungskreis kommen. Oder sie sagen, sie wollen eine bestimmte Ausbildung machen, zum Beispiel im Pflege- oder im Gesundheitsbereich. Dort können wir dann mit dem Programm Jobs plus Ausbildung helfen. Die Leute kommen dann in dieses Programm, sie werden ausgebildet. Zum einen schon bei jenem Arbeitgeber, der sie am Ende aufnehmen wird. Das heißt, die Leute wissen von Anfang an, wo ihr Arbeitsplatz sein wird, mit wem sie arbeiten können. Und dort werden dann die Handgriffe gelernt und man bekommt auch von AMS und waff entsprechend finanzielle Unterstützung zur Erhaltung des Lebens. Und im Prinzip, Information is key, glaube ich. Und da sind wir sehr gut aufgestellt mit unseren Berufs- und Beratungszentren.-Was würden Sie beim waff in Zukunft gerne umsetzen? Wo sehen Sie da die wichtigsten Zukunftsperspektiven?-Ich glaube, es geht in Wien um ein sehr spezifisches Anliegen meinerseits, das wir sehen im Vergleich zu allen anderen Bundesländern. Wir haben in Wien einen Bildungsgap, den man auflösen wird müssen ein Stück weit. Wir haben die höchstqualifizierten Menschen und wir haben die formal am wenigsten gebildeten Menschen sozusagen in einem. Und da werden wir sozusagen einerseits oben wie unten arbeiten müssen, damit man die goldene Mitte ein Stück weit erreicht. Da geht es um Digitalisierungsfragen, da geht es um technische Fragen, da geht es auch um Nachhaltigkeit, insbesondere wenn man bedenkt, die Klimawende in Wien konkret heißt ja auch über 900.000 Haushalte, Wohnungen also bestehen in Wien und man muss in 400.000 Wohnungen rein. 400.000 Wohnungen muss man sich vorstellen, eine unfassbare Zahl, wo man die Fenster isolieren muss, rausnehmen muss, man muss einen neuen Energieträger einfügen, man muss Rohre legen. All diese Tätigkeiten müssen ja von jemandem gemacht werden und am Ende gibt es da die Schlüsselrolle Mensch und die wollen wir dahingehend in ihrer Ausbildung begleiten. Aber da geht es auch um die Stütze unserer hochtechnologischen Situationen. Da werden wir weiterhin Frauen unterstützen im MINT-Bereich. Wir werden weiterhin auch da im akademisierten Bereich arbeiten. Und das sind Punkte, wo wir insbesondere junge Menschen ansprechen wollen. Sie wissen ja, die demografische Situation ist eine, wo wir viele Menschen bald sozusagen ersetzen müssen am derzeitigen Arbeitsplatz. Und dafür haben wir auch, suchen wir kreative Wege. Der waff ist sehr bekannt dafür, insbesondere in der Akquise sozusagen junger und neuer Menschen gut zu sein. Wir haben unfassbar viele Medienpreise gewonnen für unsere Pflege-Soap. Wir haben und hoffe ich auch in der pädagogischen Soap, die wir gedreht haben, ebenfalls möglicherweise neue und vorher nicht erreichbare Menschen akquiriert und haben auch mit dem Future Fit Festival, das von April bis Juni läuft, zum ersten Mal die Möglichkeit, wirklich Zukunftsberufe greifbar zu machen. Man kann ins Museumsquartier kommen, man kann sich dort ausprobieren. Viele Wiener Unternehmen sind dort und stellen sich vor und rangeln sozusagen um die besten Köpfe. Und diese Situation wollen wir nutzen. Und auch die jungen Wiener*innen ansprechen.-Erzählen Sie uns ein bisschen was über diese Veranstaltung.-Das Future Fit Festival ist das größte europäische Bildungsfestival, das heuer zwischen Mitte April und Ende Juni stattfinden wird. Wir schaffen einen Blick in die Arbeitswelt von morgen. Und ganz besonders eignet sich dafür die Future Fit Experience. Das ist eine Erlebniswelt, die kann man sich anschauen im MUMOK, in den Hofstallungen im Museumsquartier. Da kann man einfach vorbeischauen und kann sich ausprobieren bei neuen Berufen, die die Zukunft bringen wird. Es ist keine, sage ich jetzt mal, herkömmliche Messe, wo sich Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber vorstellen hinter Ständen, sondern man kann sich wirklich hier interaktiv ausprobieren. Kommt vorbei, es wird großartig.-Sagen Sie uns nochmal den Termin bitte.-Mitte April bis Ende Juni.-Welchen Tipp würden Sie denn einem jungen Menschen geben, der sich im Job gerade orientiert? In welche Richtung sollte man gehen? Nach welchen Kriterien sollte man da auswählen? Welchen Tipp haben Sie?-Lasst euch nichts einreden, informiert euch gut und vielleicht überrascht euch selbst, was ihr schon alles könnt, obwohl ihr es gar nicht gewusst habt.-Sehr gut. Vielen, vielen Dank für den Besuch bei uns im Studio. Danke Ihnen.-Alles Gute.-Danke.-Zu Gast bei Christine Oberdorfer war Marko Miloradović, der Leiter des Wiener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Förderungsfonds.