Stadt Wien Podcast

Nachbarin Natur - Die Renaturierung des Naturschutzareals Breitenlee

Stadt Wien

Das Naturschutzareal Breitenlee im 22. Bezirk ist ein ehemaliges Bahnhofsgelände. Seit gut 80 Jahren bleibt die Natur hier sich selbst überlassen. Es ist ein langgestrecktes Areal, auf dem sich Reste des ursprünglichen Trockenrasen erhalten haben. Hier leben Arten, deren Lebensraum anderswo zunehmend verschwindet. Zu diesen Arten zählt das Helmknabenkraut, eine Orchideenart. Auch Neuntöter, Zauneidechse oder Wechselkröte fühlen sich hier wohl.

Damit dies so bleibt, plant die Stadt Wien Umweltschutz, das Areal zu renaturieren. Denn offene Flächen und vielfältiger Trockenrasen sind auch hier gefährdet: Vor allem durch das Vordringen von invasiven Pflanzen wie Götterbaum, Goldrute und Robinie. Sie wachsen schnell, haben bei uns keine natürlichen Feinde und verdrängen die ursprüngliche Vegetation.

Landschaftsökologe Ferdinand Schmeller von der Stadt Wien Umweltschutz erklärt, was „Ranaturierung“ eigentlich bedeutet und welche Maßnahmen die Stadt Wien ergreifen wird, damit sich hier wieder der ursprüngliche Steppentrockenrasen ausbreiten kann. Er berichtet von einem Pilz, der zur Bekämpfung des invasiven Götterbaums eingesetzt werden soll und erzählt von Rindern, Ziegen oder Eseln, die hier einmal grasen und dadurch die Vielfalt der Landschaft erhalten werden.

Ein Podcast von Daniela Lipka und Hartmut Schnedl im Auftrag der Stadt Wien Umweltschutz.

{\an2}<font color="#FFFFFF">-Nachbarin Natur. Ein Podcast über Tiere,</font><font color="#FFFFFF">Pflanzen und Natur in Wien.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Im Auftrag der Stadt Wien Umweltschutz.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Herzlich willkommen zum Podcast Nachbarin Natur.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Diesmal geht es um die Renaturierung</font><font color="#FFFFFF">des Naturschutzareals Breitenlee.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Wenn alles funktioniert wie geplant, dann wird</font><font color="#FFFFFF">es so ein Mosaik aus offenen, zusammenhängenden Flächen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">wo die Rinder durchziehen,</font><font color="#FFFFFF">schönen Bäumen oder Baumgruppen in den Vögelnisten.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Das Naturschutzareal Breitenlee im 22.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Bezirk ist ein ehemaliges Bahnhofsgelände.</font><font color="#FFFFFF">Seit gut 80 Jahren blieb die Natur sich hier</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">selbst überlassen. Es ist ein langgestrecktes Areal,</font><font color="#FFFFFF">auf dem sich Reste der ursprünglichen Steppenmärkte,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die sich Vegetation mit Trockenrasen</font><font color="#FFFFFF">und alten Bäumen erhalten haben.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Ungefähr plus minus 5 Kilometer lang und</font><font color="#FFFFFF">an der breitesten Stelle wenige hundert Meter breit.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Die Bedeutung dieses Areals für den Naturschutz liegt</font><font color="#FFFFFF">auch darin, dass es verschiedene Naturräume miteinander</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">verbindet, erklärt der Landschaftsökologe</font><font color="#FFFFFF">Ferdinand Schmeller von der Stadt Wien Umweltschutz.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Ein Trittstein der Artenvielfalt, wie Schmeller sagt.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Da geht das Gebiet quasi bis runter zur</font><font color="#FFFFFF">Seestadt Aspern. Entlang der Seestadt Aspern haben wir die</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Asperner Terrassen. Das sind auch wieder</font><font color="#FFFFFF">so trockene Wiesenlebensräume, wo es ähnliche Arten gibt.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und weiter runter kommt dann die</font><font color="#FFFFFF">neue Lobau und dann letztlich der Nationalpark.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Also da entsteht so ein bisschen eine Achse.</font><font color="#FFFFFF">Und dann geht das Gebiet rüber bis Richtung Gerasdorf.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und dann kommt der Regionalpark Dreianger.</font><font color="#FFFFFF">Das ist auch ein Projekt der Stadt Wien zwischen Wien und</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Niederösterreich bzw. Wien und Gerasdorf. Und knüpft dann</font><font color="#FFFFFF">diesen an, der dann wiederum zum Bisamberg führt,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">wo eben auch wieder solche</font><font color="#FFFFFF">Trockenrasengesellschaften existieren. Das heißt, das ist,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">man sagt, ein Stepping Stone. Das ist so ein ganz</font><font color="#FFFFFF">wichtiger Trittstein zwischen diesen Schutzgebieten.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und es soll ja eben auch ein Natura 2000,</font><font color="#FFFFFF">also ein Europaschutzgebiet werden.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Dieser Hotspot der Artenvielfalt droht allerdings</font><font color="#FFFFFF">verloren zu gehen und die ursprüngliche Fauna und Flora</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">drohen zu verschwinden. Damit das nicht passiert,</font><font color="#FFFFFF">plant die Stadt Wien hier Maßnahmen zur Renaturierung.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Unter Renaturierung versteht man der Natur Platz geben.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das sind in der Regel Biotope,</font><font color="#FFFFFF">die in irgendeiner Form so stark beeinträchtigt sind,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">dass man dort der Natur wieder Platz geben muss.</font><font color="#FFFFFF">Entweder, weil tatsächlich Boden versiegelt ist oder weil</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">dort ganz viele gebietsfremde Pflanzen vorkommen,</font><font color="#FFFFFF">die eine natürliche Entwicklung der Fläche gar</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">nicht mehr zulassen.</font><font color="#FFFFFF">-Auf dem Naturschutzareal Breitenlee verdrängen invasive</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Arten wie der Götterbaum und die</font><font color="#FFFFFF">Goldrute die ursprüngliche Fauna und Flora.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Unter den heimischen Pflanzen auf dem Areal finden sich</font><font color="#FFFFFF">auch seltene Arten, zum Beispiel eine Orchidee.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Eine sehr spezielle und geschützte Pflanzenart wäre</font><font color="#FFFFFF">das Helmknabenkraut. Das ist eine Orchidee.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und die Orchidee bildet Rosetten.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Also man kann sich das vorstellen wie bei den</font><font color="#FFFFFF">Zimmerorchideen unten sind quasi die Blätter und die sind</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">als Rosette angeordnet und die müssen Licht bekommen.</font><font color="#FFFFFF">Die Pflanze wächst bodennah, diese Rosette steht bodennah</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">und muss Licht bekommen.</font><font color="#FFFFFF">Das heißt, es muss irgendwie offen sein.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Es darf die Vegetation drumherum nicht zu hoch sein,</font><font color="#FFFFFF">sonst kann diese Pflanze dort nicht wachsen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und das ist eben dann der Fall, wenn es sehr trocken ist</font><font color="#FFFFFF">und wenn diese Wiesenfläche, also dieser Trockenrasen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">eben lückig ist, weil es eben so trocken ist und keine</font><font color="#FFFFFF">so hohe Vegetation hat und dort kann dann diese</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Pflanze wachsen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das wäre zum Beispiel eine Art, die hier in Breitenlee</font><font color="#FFFFFF">vorkommt und die eben besonders schützenswert ist.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Eine spezielle Tierart, die offene Landschaften braucht,</font><font color="#FFFFFF">ist die Zauneidechse. -Was wohl jede und jeder kennt,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">ist die Zauneidechse. Ein Reptil, es gibt</font><font color="#FFFFFF">noch weitere Reptilien, die hier vorkommen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die eben auch warme, offene Lebensräume brauchen,</font><font color="#FFFFFF">damit sie ihre Körpertemperatur hochfahren können</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">und überhaupt erst aktiv werden können.</font><font color="#FFFFFF">Und die finden hier auch Lebensraum.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Wer bedroht Knabenkraut und Zauneidechse?</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Es sind eingeschleppte Pflanzen, die rasch wachsen,</font><font color="#FFFFFF">die ursprüngliche Vegetation unterdrücken und keine</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">natürlichen Feinde haben. Ferdinand Schmeller nennt</font><font color="#FFFFFF">drei dieser sogenannten Neophyten oder invasiven Pflanzen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Die Goldrute, den Götterbaum und die Robinie.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Die Pflanzen wachsen alle tendenziell langsam,</font><font color="#FFFFFF">weil es trocken ist. Das Gegenbeispiel wäre die Goldrute</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">oder der Götterbaum.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das sind zwei Pflanzenarten.</font><font color="#FFFFFF">Das sind die im Fall der Goldrute aus Nordamerika,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">im Fall vom Götterbaum aus Asien kommen und hier</font><font color="#FFFFFF">eingeschleppt wurden und die sehr dichte Bestände bilden</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">und dann alles zuwachsen. Und dann ist natürlich</font><font color="#FFFFFF">am Boden kein Licht mehr, die Orchidee kann nicht mehr</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">wachsen und die Zauneidechse kann</font><font color="#FFFFFF">ihre Körpertemperatur nicht mehr regulieren.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Der Götterbaum und dann gibt es noch</font><font color="#FFFFFF">die Robinie zum Beispiel und die Goldrute,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die sind eben sehr effektiv darin,</font><font color="#FFFFFF">solche Flächen neu zu besiedeln.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Die haben verschiedene Ausbreitungsmechanismen.</font><font color="#FFFFFF">Was eigentlich alle gemein haben, ist, dass sie zum einen</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Samen bilden und dass sie sich aber auch über die</font><font color="#FFFFFF">Wurzeln ausbreiten. Das heißt, dass sie Klone bilden über</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die Wurzeln und dadurch entstehen dann eben so Flächen,</font><font color="#FFFFFF">die nur noch aus diesen Pflanzen bestehen und die</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">kommen oft zum Beispiel durch Bauschuttablagerungen oder</font><font color="#FFFFFF">durch Erdarbeiten werden die sehr schnell verschleppt,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">weil es reicht eigentlich schon aus,</font><font color="#FFFFFF">wenn kleine Stücke von den Wurzeln mittransportiert werden</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">oder auch die Samen, die dann fassen die Fuß</font><font color="#FFFFFF">in so einem Gebiet und wenn man sich dann eben nicht darum</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">kümmert und das Gebiet irgendwie pflegt oder managt,</font><font color="#FFFFFF">sagt man im Naturschutz auch, dann breiten die sich eben</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">immer weiter aus und auf lange Sicht</font><font color="#FFFFFF">gehen dann diese wertvollen Lebensräume verloren.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und das ist auch der Ansatz der Renaturierung,</font><font color="#FFFFFF">dass man eben, wenn solche Prozesse nicht mehr</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">funktionieren, dass man die wieder etabliert,</font><font color="#FFFFFF">eben zum Beispiel, dass man diese Neophyten bekämpft,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">also dass man schaut, dass diese inversiven verbreiten.</font><font color="#FFFFFF">Pflanzenarten verschwinden und dass man die Gehölze,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die sonst zum Beispiel von großen Weidetieren</font><font color="#FFFFFF">gefressen würden, dass man die eben händisch entfernt,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">um quasi diese offenen Lebensräume wiederherzustellen.</font><font color="#FFFFFF">-Bei der Robinia, einem Baum aus Nordamerika,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">kommt ein weiterer Aspekt hinzu.</font><font color="#FFFFFF">Die Robinia ist ein Schmetterlingsblüter und sie kann</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Stickstoff aus der Luft aufnehmen. Dieser Stickstoff</font><font color="#FFFFFF">gelangt in den Boden und reichert sich dort an.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das kann das Ende von Magerwiesen bedeuten.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Deren Charakteristik eben ein Mangel an Nährstoffen ist.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Und das ist zum Teil wirklich schwer wieder</font><font color="#FFFFFF">rückgängig zu machen. Das heißt,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">man muss dann über sehr viele Jahre immer</font><font color="#FFFFFF">das Pflanzenmaterial entfernen und schauen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">dass man die Nährstoffe aus dem Boden rausbekommt,</font><font color="#FFFFFF">dass man ihn aushagert, um das wieder</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">rückgängig zu machen. Und das kann sehr lang dauern.</font><font color="#FFFFFF">Das heißt, die Robinia ist auch eigentlich</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">eine ganz problematische Pflanze im Naturschutz.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Goldrute, Götterbaum und Robinia sind nicht</font><font color="#FFFFFF">per se böse Pflanzen. Es ist lediglich so,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">dass Es ist dass sie bei uns keine Gegenspieler haben.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">In ihren natürlichen Habitaten ist das anders.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-In den Ökosystemen, wo die Pflanzen herkommen, haben sie</font><font color="#FFFFFF">eine Funktion. Da gibt es zum Beispiel auch Tierarten,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die abhängig von ihnen sind. Oder andere Pflanzen,</font><font color="#FFFFFF">mit denen sie zusammen in einer Gesellschaft wachsen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Dort gibt es auch Pflanzen,</font><font color="#FFFFFF">die konkurrenzfähig sind gegen diese Arten.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das heißt, da nehmen die gar nicht</font><font color="#FFFFFF">so überhand wie bei uns. Bei uns gibt es aber keine</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Gegenspieler in der Natur. Das heißt, die Pflanzen haben</font><font color="#FFFFFF">keine Konkurrenz. Und sind so konkurrenzstark,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">dass sie sich quasi gegen unsere</font><font color="#FFFFFF">einheimischen Pflanzen durchsetzen. Und dazu kommt,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">dass es bei uns auch gar keine Arten gibt,</font><font color="#FFFFFF">die diese Pflanzen nutzen. Das heißt, es gibt keine</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Insekten, die irgendwelche Blüten bestäuben können von</font><font color="#FFFFFF">diesen Pflanzen. Also mit wenigen Ausnahmen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Zum Beispiel bei der Goldrute ist es so,</font><font color="#FFFFFF">dass die schon eine wertvolle</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Nektarquelle und ein wertvoller Pollenspender ist.</font><font color="#FFFFFF">Aber eben nur ganz kurz. Die blüht und verblüht</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">sofort wieder. Und alle Goldruten blühen gleichzeitig.</font><font color="#FFFFFF">Und wenn man dann zum Beispiel so einen</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Reihenbestand aus Goldruten hat, dann gibt es ganz</font><font color="#FFFFFF">kurz ein hohes Nahrungsangebot für Insekten.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und nachher und vorher gibt es aber gar</font><font color="#FFFFFF">kein Nahrungsangebot, weil dort eben nur Goldrute wächst.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">In ihrer Heimat ist das anders.</font><font color="#FFFFFF">Da wächst nicht überall nur Goldrute, sondern da wachsen</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Goldruten zusammen mit anderen Pflanzen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und dort hat dann die Goldrute eine ganz normale</font><font color="#FFFFFF">Funktion im Ökosystem wie bei uns irgendwelche</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">heimischen Pflanzen. Und so verhält</font><font color="#FFFFFF">es sich mit den anderen Arten eben letztlich auch.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und deswegen nennt man sie auch invasiv,</font><font color="#FFFFFF">weil sie eben von woanders kommen ursprünglich und hier</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">eben einwandern und sich eben sehr stark ausbreiten.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Die wichtigste Aufgabe der Renaturierung</font><font color="#FFFFFF">im Naturschutzareal Breitenlee ist, die ursprünglichen</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">natürlichen Prozesse wieder in Gang zu setzen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Also es ist noch nicht alles stark degradiert.</font><font color="#FFFFFF">Es gibt noch sogenannte Steppentrockenrasenflächen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die ebenso artenreich sind, wo zum Beispiel eben auch</font><font color="#FFFFFF">das Helmknabenkraut, also die Orchidee wächst.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Aber es gibt auch sehr viele Flächen,</font><font color="#FFFFFF">die mal wertvoll waren und jetzt eben komplett zugewachsen</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">sind mit Götterbäumen, Robinien, Goldruten.</font><font color="#FFFFFF">Und im Kern geht es darum, mal alle Flächen in einem</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">ersten Schritt zu pflegen und diese invasiven Arten</font><font color="#FFFFFF">zurückzudrängen und die Böden wieder auszuhagern.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das heißt, mal so eine ganz grundsätzliche Pflege und</font><font color="#FFFFFF">auch die einheimische Vegetation ein bisschen</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">zurückzudrängen, dass das Ganze eben offen wird.</font><font color="#FFFFFF">Und in einem nächsten Schritt ist dann geplant,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">dass man die Flächen beweidet,</font><font color="#FFFFFF">also eine große zusammenhängende Beweidung.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Weil ursprünglich war das eben eine Steppenlandschaft und</font><font color="#FFFFFF">alle Steppenlandschaften sind eigentlich dadurch</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">entstanden, dass große Pflanzenfresser sie offen</font><font color="#FFFFFF">gehalten haben. Und diesen Prozess wollen wir hier</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">wieder etablieren. Eben große Pflanzenfresser,</font><font color="#FFFFFF">die die Landschaft offen halten und so eine Dynamik ein</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">bisschen reinbringen. -Einer der ersten Schritte,</font><font color="#FFFFFF">um die Steppenlandschaft wiederherzustellen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">ist das Entfernen der nicht standortgerechten Pflanzen.</font><font color="#FFFFFF">Aber das ist gar nicht so einfach.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Die Goldrute pflanzt sich eben auch</font><font color="#FFFFFF">über die Wurzeln fort. Das heißt, es reicht nicht,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">dass man sie abmäht und verhindert, dass sie</font><font color="#FFFFFF">Samen bildet, sondern man muss sie tatsächlich ausreißen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Wenn man jetzt Flächen hat, wo sie noch nicht</font><font color="#FFFFFF">so übermächtig ist, wo das quasi machbar ist mit</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Handeinsatz, dann reißt man sie aus.</font><font color="#FFFFFF">Das muss man über mehrere Jahre machen und dann irgendwann</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">ist die Fläche mehr oder weniger goldrutenrein.</font><font color="#FFFFFF">Bei ganz großen Flächen ist es vernünftiger,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die Flächen umzuackern. Und dann zwei</font><font color="#FFFFFF">Jahre lang Getreide anzubauen, Wintergetreide,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">das sehr dicht wächst und sehr konkurrenzstark ist.</font><font color="#FFFFFF">Das heißt, die Goldrute kann dann in diesem Wintergetreide</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">nicht mehr hochkommen. Und nach den zwei Jahren hat man</font><font color="#FFFFFF">die Goldrute weitestgehend von der Fläche entfernt.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und dann baut man eine Wiese, sag ich mal,</font><font color="#FFFFFF">an aus Wildkräutern. Also nicht ein Rasen, ein Zierrasen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">sondern wirklich Wildkräuter,</font><font color="#FFFFFF">die händisch gesammelt werden auf wertvollen Flächen und</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die dann dort ausgebracht werden. Und dann eben</font><font color="#FFFFFF">diesen ursprünglichen Lebensraum wieder bilden.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das heißt, man renaturiert es,</font><font color="#FFFFFF">man setzt es wieder in den natürlichen Zustand zurück.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Es ist wichtig, dass das richtige</font><font color="#FFFFFF">Wildblumensaatkot ausgebracht wird.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Einfach eine handelsübliche Wiesenmischung zu nehmen,</font><font color="#FFFFFF">ist keine gute Idee im Sinne des Naturschutzes.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Diese besonders seltenen Pflanzen,</font><font color="#FFFFFF">die sind in solchen Lagerhausmischungen nicht drin.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Solche Lagerhausmischungen,</font><font color="#FFFFFF">das wird irgendwo angebaut und geerntet. Das sind mitunter</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">vielleicht auch ganz gut geeignete Pflanzen,</font><font color="#FFFFFF">wenn man zum Beispiel Blühstreifen in der Landwirtschaft</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">anlegt oder sowas. Aber für richtig zur Renaturierung von</font><font color="#FFFFFF">so wertvollen Flächen ist das nicht geeignet.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Der starkwüchsige und widerstandsfähige Götterbaum ist ein</font><font color="#FFFFFF">besonders hartnäckiger, invasiver Baum.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Um ihn zu bekämpfen, ist eine eigene Strategie notwendig.</font><font color="#FFFFFF">-Den Götterbaum kann man nicht ausreißen. Es ist ein Baum,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">sagt der Name schon. Und man kann auch nicht</font><font color="#FFFFFF">Flächen umackern. Man kann wo Bäume drauf wachsen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das heißt, man muss den irgendwie anders bekämpfen.</font><font color="#FFFFFF">Und da gibt es einen von der Universität für Bodenkultur</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">entwickelten Pilz. Oder eigentlich kann man so sagen,</font><font color="#FFFFFF">es ist ein Pilz, der in der Natur schon vorkommt.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Den die Universität für Bodenkultur</font><font color="#FFFFFF">gefunden hat und isoliert hat.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Der beim Götterbaum eine Welke verursacht.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und bei uns kommt dieser Pilz</font><font color="#FFFFFF">ursprünglich auf Hopfen vor. Und das Interessante ist,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">dass er tatsächlich nur gegen den Götterbaum wirkt.</font><font color="#FFFFFF">Das heißt, alle anderen Pflanzen tragen von diesem Pilz</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">keinen Schaden.</font><font color="#FFFFFF">Tragen von diesem Pilz keinen Schaden davon.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und dagegen, wenn man den Götterbaum damit</font><font color="#FFFFFF">impft, sagen wir. Das heißt, wenn man ihm diesen Pilz</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">initiiert, dann pflanzt er sich im Baum und auch</font><font color="#FFFFFF">über das Wurzelsystem in allen anderen Bäumen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die in einem</font><font color="#FFFFFF">Bestand eben zusammenhängen über die Wurzeln fort.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und dieser Bestand stirbt durch diese Welke,</font><font color="#FFFFFF">die aber eben eigentlich natürlich ist, ab.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und dann kann man die Bäume einfach umschneiden und sie</font><font color="#FFFFFF">können sich auch nicht mehr weiter ausbreiten.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Es ist kein irgendwie genetisch Sondern es ist wirklich</font><font color="#FFFFFF">ein natürlicher Organismus, der bei uns vorkommt.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Es klingt brutal, aber man nutzt</font><font color="#FFFFFF">eigentlich einen Gegenspieler, den es bei uns gibt,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">eben gegen diesen Baum. Und zum Glück gibt es überhaupt</font><font color="#FFFFFF">einen Gegenspieler, der bei uns in der Natur vorkommt</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">und setzt ihn gezielt gegen diesen Baum ein. -Einen Pilz</font><font color="#FFFFFF">gegen die Robinie hat man bislang noch nicht entdeckt.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Hier sind andere, langwierigere Methoden angesagt.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Bei der Robinie ist es leider etwas komplizierter,</font><font color="#FFFFFF">weil es eben nicht so einen Gegenspieler gibt.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Es gibt zwar bereits Bemühungen, so einen Pilz zu finden,</font><font color="#FFFFFF">der auch bei der Robinie wirkt,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">aber bis jetzt gibt es ihn nicht.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das heißt eben,</font><font color="#FFFFFF">gegen die Robinie muss man ganz konventionell vorgehen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Man könnte jetzt natürlich Herbizide einsetzen,</font><font color="#FFFFFF">aber Wien ist pestizidfrei.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das heißt, die Stadt Wien setzt keine Herbizide ein,</font><font color="#FFFFFF">deswegen machen wir das nicht. Und der Pilz eben,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">den ich beim Götterbaum angesprochen habe,</font><font color="#FFFFFF">ist eben auch kein Herbizid,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">sondern eben ein natürlicher Pilz.</font><font color="#FFFFFF">Deswegen bleibt einem eigentlich nichts anderes übrig.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Als die Robinie zu ringeln, das heißt, man entfernt die</font><font color="#FFFFFF">Rinde und lässt einen schmalen Steg stehen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das muss man zu einem gewissen Zeitpunkt machen,</font><font color="#FFFFFF">also im Winter tatsächlich.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und die Robinie hat dann Probleme, die Nährstoffe im Baum</font><font color="#FFFFFF">weiter zu verteilen und wird geschwächt.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und nach ein paar Jahren ist sie dann so geschwächt,</font><font color="#FFFFFF">dass man den Baum fällen kann. Und dann treiben</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">wahrscheinlich trotzdem noch über die Wurzeln junge</font><font color="#FFFFFF">Sprosse aus, die man dann eben zum Beispiel beweidet.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Also die Tiere fressen dann die jungen Robinie ab.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und auf Dauer, das dauert mitunter schon einige Jahre,</font><font color="#FFFFFF">sind dann die Robinie verschwunden.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Hat man die Neophyten in einem ersten Schritt</font><font color="#FFFFFF">einmal zurückgedrängt, kommt es darauf an,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die offenen Flächen auch zu erhalten,</font><font color="#FFFFFF">ohne dass sie erneut zuwachsen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Die Stadt Wien plant auf dem Trockenrasen,</font><font color="#FFFFFF">Schafe, Rinder, Ziegen oder Esel grasen zu lassen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Diese Beweidung hat mehrere Vorteile.</font><font color="#FFFFFF">-Die Beweidung hat den Vorteil, dass eben zum einen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">diese invasiven Pflanzenarten gefressen werden.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Man spricht auch von Neophyten,</font><font color="#FFFFFF">also neo im Sinne von neu, weil sie eben neu auftreten.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Dann hat sie den Vorteil, dass die Flächen gepflegt werden.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das heißt, es ist auch für natürliche Lebensräume wichtig.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Eben da bringe ich wieder das Beispiel von der Orchidee,</font><font color="#FFFFFF">dass Licht an den Boden kommt, dass das nicht verfilzt,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">sondern dass quasi auch das Gras oder die Pflanzen auch</font><font color="#FFFFFF">abgefressen werden. Oder eben auch zum Beispiel Gehölze,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">also dass diese Fläche gepflegt wird.</font><font color="#FFFFFF">Und bei den Weidetieren kommt da noch dazu,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">dass sie zum Beispiel durch ihren Tritt wirklich offene,</font><font color="#FFFFFF">sandige Bodenstellen schaffen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die dann zum Beispiel von Wildbienen genutzt</font><font color="#FFFFFF">werden zum Nisten. Oder die eben auch wiederum für die</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Orchidee wichtig sind, weil dort eben bis an den Boden</font><font color="#FFFFFF">runter Licht kommt. Die Weidetiere werden nicht gefüttert.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Also im Winter wird vielleicht etwas zugefüttert</font><font color="#FFFFFF">mit Rauffutter, also sprich eigentlich nur mit Heu.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Aber im Sommer werden sie sicher nicht gefüttert,</font><font color="#FFFFFF">sondern da fressen sie wirklich was auf der Fläche ist und</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">eben auch durchaus Gehölze.</font><font color="#FFFFFF">Also sie sind eben letztlich dafür zuständig,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">so wie es eben bei der Steppe war oder wie es heute bei</font><font color="#FFFFFF">der Savanne noch ist, quasi eine offene Fläche</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">zu schaffen, die nicht zuwächst.</font><font color="#FFFFFF">Und ein weiterer Vorteil ist, dass der Dung von diesen</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Weidetieren zahlreiche Insektenarten anzieht,</font><font color="#FFFFFF">zum Beispiel Dungkäfer. Also es gibt Untersuchungen aus</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">dem Lainzer Tiergarten, da gibt es schon</font><font color="#FFFFFF">so eine Wildrinderweide. Man nennt die Wildrinderweide,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">weil die Tiere eben mehr oder weniger</font><font color="#FFFFFF">wild dort leben können auf einer eingezäunten Fläche.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und dort wurden mitunter ganz seltene Dungkäfer gefunden,</font><font color="#FFFFFF">die es dort schon seit vielen Jahrzehnten oder noch viel</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">länger nicht mehr gab oder die überhaupt das erste Mal</font><font color="#FFFFFF">dort hingekommen sind, nur durch diese Beweidung.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das heißt, die Beweidung ist eindeutig</font><font color="#FFFFFF">auch eine biodiversitätsfördernde Maßnahme.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Wenn die Renaturierung des Naturschutzareals erfolgreich</font><font color="#FFFFFF">war, wird sich hier eine Art Paradies etablieren.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Nicht nur für gefährdete Pflanzen,</font><font color="#FFFFFF">sondern mit etwas Unterstützung der Stadt Wien umweltweit.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Auch für Tiere wie Zauneidechse,</font><font color="#FFFFFF">Wechselkröte oder Zwergohreule.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Wenn alles funktioniert wie geplant, dann wird</font><font color="#FFFFFF">es so ein Mosaik aus offenen, zusammenhängenden Flächen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">wo zum Beispiel Rinder durchziehen und eben fressen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Schöne Einzelbäume oder Baumgruppen, Alten,</font><font color="#FFFFFF">in denen zum Beispiel Vögel nisten.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Die Landschaft wird offener sein,</font><font color="#FFFFFF">es wird aber natürlich nach wie vor Wald geben.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Es wird nach wie vor schöne alte Einzelbäume.</font><font color="#FFFFFF">Die wollen wir ganz besonders schützen bei der Entwicklung</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">von dem Gebiet, dass man eben diese,</font><font color="#FFFFFF">eben zum Beispiel für Vögel, wichtigen Strukturen hat.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und wir wollen auch gezielt für</font><font color="#FFFFFF">Amphibien und Reptilien Strukturen schaffen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">weil das eben auch ein Hotspot</font><font color="#FFFFFF">für Amphibien und Reptilien ist.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Speziell für die Zauneidechse und für die Wechselkröte.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Eben zwei ganz streng geschützte Arten in Wien.</font><font color="#FFFFFF">Für die Zauneidechse geht es eigentlich darum,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">den Lebensraum zu vernetzen.</font><font color="#FFFFFF">Der Lebensraum ist eigentlich schon super.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und es gibt eben schon sehr viel Zauneidechse.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Also das ist eine der Kernpopulationen von Wien oder eine</font><font color="#FFFFFF">der individuenreichsten Populationen von Wien.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Aber wir wollen den Lebensraum vernetzen.</font><font color="#FFFFFF">Das heißt, wir wollen Strukturen schaffen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">wo die Tiere sich fortpflanzen können und wo sie sich</font><font color="#FFFFFF">zurückziehen können. Und die wollen wir so in Abständen</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">über die Fläche verteilen, dass quasi der ganze</font><font color="#FFFFFF">Lebensraum von Zauneidechsen erschlossen werden kann und</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die Population erhalten wird oder sogar noch wächst.</font><font color="#FFFFFF">Die Strukturen, die kann man wirklich bauen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das sind eigentlich Mauern oder Haufen aus Totholz.</font><font color="#FFFFFF">Also großen Stämmen und Steinen mit Sand dazwischen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Offen, eben unbeschattet, damit sie sich aufwärmen können.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und für die Wechselkröte geht es tatsächlich darum,</font><font color="#FFFFFF">Laichgewässer zu schaffen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das heißt, es sind flache Gewässer,</font><font color="#FFFFFF">die sich gut aufwärmen, wo die Kaulquappen sich schnell</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">entwickeln können und wo eben diese Kröte gerne laicht.</font><font color="#FFFFFF">Die Gewässer müssen erst angelegt werden.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und auch da geht es eben darum,</font><font color="#FFFFFF">dass man die in einer Distanz voneinander anlegt,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die eben für die Kröten gut überwindbar ist.</font><font color="#FFFFFF">Das heißt, letztlich wird es darum gehen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">so alle 500 Meter so ein Laichgewässer zu haben.</font><font color="#FFFFFF">Und bei den Zauneidechsen wird es darum gehen,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">so ungefähr alle 100 Meter so eine Totholzstruktur</font><font color="#FFFFFF">zu haben, wo die Eidechsen sich zurückziehen können und</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">sich fortpflanzen können. Die meisten Vögel im Gebiet</font><font color="#FFFFFF">profitieren sehr stark von diesem Mosaik eben,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">von diesem Wechsel zwischen offenen Landschaften und dem</font><font color="#FFFFFF">Wald oder Gehölzgruppen oder Einzelbäumen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Das ist einfach ein sehr artenreicher Lebensraum,</font><font color="#FFFFFF">wo es viel Nahrung gibt.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und zum Beispiel für Arten wie für den ganz streng</font><font color="#FFFFFF">geschützten und auch europaweit streng geschützten</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Neuntöter ist es eben wichtig, diese offenen Flächen mit</font><font color="#FFFFFF">dann so einzelnen Hecken oder Büschen drin,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">wo er brüten kann. Es gibt aber im Gebiet</font><font color="#FFFFFF">einige tatsächlich sehr seltene Vogelarten,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die in Höhlen brüten. Zum Beispiel die Zwergeule</font><font color="#FFFFFF">wurde jetzt hier erst nachgewiesen und das ist.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Vielleicht sogar eine Art kleine Sensation,</font><font color="#FFFFFF">dass es die hier gibt. Und es gibt mehrere Rufnachweise</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">von dieser Eidechse, einer ganz kleinen Eule.</font><font color="#FFFFFF">Und die kann man zum Beispiel sehr gut mit Nistkästen</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">unterstützen, indem man quasi ein</font><font color="#FFFFFF">Brutplatzangebot schafft. Ich meine,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">es gibt hier sehr viele alte Bäume.</font><font color="#FFFFFF">Es sind wahrscheinlich ausreichend Brutplätze vorhanden,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">aber es ist halt eine zusätzliche Maßnahme,</font><font color="#FFFFFF">um die Art ein bisschen zu stützen und auch um ein</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">bisschen ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viele</font><font color="#FFFFFF">Tiere von dieser Vogelart gibt es hier tatsächlich.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Kolleginnen und Kollegen und ich, als wir im Gebiet</font><font color="#FFFFFF">unterwegs waren, haben die Art tatsächlich gehört.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Also es gibt sie ganz sicher.</font><font color="#FFFFFF">Und da kommen eben noch einige Vogelarten dazu,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die es hier gibt und ganz viele Insektenarten.</font><font color="#FFFFFF">Es ist sicher auch im Hinblick auf Insekten eines der</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">mit Abstand artenreichsten Gebiete in Wien.</font><font color="#FFFFFF">Es gibt zum Beispiel 160 Wildbienenarten,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">die eben zum Beispiel jetzt auch wieder für</font><font color="#FFFFFF">die Agrarlandschaft, also für die Landwirtschaft außen</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">um das Gebiet herum wichtig sind,</font><font color="#FFFFFF">also die eine ganz wichtige Funktion als Bestäuber haben</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">und somit auch zur Ernährungssicherheit in Wien beitragen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Also es ist ein Projekt, mit Schwerpunkt Naturschutz</font><font color="#FFFFFF">und Biodiversität, aber mit ganz vielen Vorteilen</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">letztlich für Wien und für die Wiener Bevölkerung.</font><font color="#FFFFFF">-Das Naturschutzareal Breitenlee soll in erster Linie der</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Artenvielfalt dienen.</font><font color="#FFFFFF">Menschliche Besucher werden aber nicht ausgeschlossen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Wege für Menschen werden so geplant,</font><font color="#FFFFFF">dass sie die Natur möglichst nicht stören.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Es wird aber jedenfalls so sein,</font><font color="#FFFFFF">dass man die Landschaft genießen kann.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Es gibt durch das Gebiet laufend einen Damm.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und wir werden höchstwahrscheinlich den Weg auf diesen</font><font color="#FFFFFF">Damm legen, sodass man vom Damm aus in die offene</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Landschaft reinschauen kann und die</font><font color="#FFFFFF">Landschaft genießen kann. Es wird Rastpunkte geben,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">wo man vielleicht auch was lesen kann zu dem,</font><font color="#FFFFFF">was hier passiert und zu den Arten, die es hier gibt.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Also es ist schon geplant, das zu erschließen und</font><font color="#FFFFFF">den Wienerinnen und Wienern das zu zeigen.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Aber es soll natürlich Flächen geben, die wirklich für</font><font color="#FFFFFF">die natürliche Entwicklung reserviert sind.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Und das werden große Mieter,</font><font color="#FFFFFF">möglichst große zusammenhängende Flächen sein,</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">damit das auch tatsächlich funktioniert.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Sie hörten Nachbarin Natur.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">-Ein Podcast über Tiere, Pflanzen und Natur in Wien.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Im Auftrag der Stadt Wien Umweltschutz.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Florian Schmeller und Hartmut Schniedl.</font>{\an2}<font color="#FFFFFF">Daniela Lipka und Hartmut Schnedl.</font>

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